08.02.17

Sieben Fakten, die Sie (vielleicht) noch nicht wissen

Die Art und Weise, wie Gebäude errichtet bzw. saniert werden, ist ein wichtiger Indikator zur Erfüllung des Klimaschutzauftrages. Dazu gehören sowohl die Verringerung des Gesamtenergieverbrauchs als auch der Einsatz von erneuerbaren Energieträgern. Mit 7 Mythen rund um die thermische Gebäudesanierung wird hier nun aufgeräumt.

Mythos 1)
Im Gebäudebereich wurde  schon viel Energie eingespart. Weitere Maßnahmen bringen wenig.
Der Gebäudesektor ist für etwa ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich, in Österreich macht er rund zehn Prozent der heimischen Emissionen aus. Rund 27 Prozent des Energieverbrauchs entfallen auf Raumwärme und Warmwasser. Obwohl sich der Gebäudebestand in Österreich seit 1961 verdoppelt hat ist man auf gutem Weg, klimaneutral zu werden. Jedoch sind Bauzyklen langfristig. Um nicht auf halbem Weg stehenzubleiben ist es wichtig, auch weiterhin Maßnahmen in Richtung „Nachhaltiges Bauen“ zu setzen.

Mythos 2)
Die thermische Sanierung kostet viel Geld und bringt nichts.
Stellen Sie sich vor: bereits die Hälfte des Energieeinsatzes geht durch geringe Qualität der Gebäudehülle verloren. Ein großer Teil österreichischer Gebäude wurde vor 1991 errichtet. Ein großer Teil davon ist energetisch sanierungsbedürftig. Je früher mit der Sanierung begonnen wird, umso günstiger wird es für Österreich und unser Klima. Öl- und Gaspreise sind instabil und kaum vorherzusehen. Umso wichtiger ist daher die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und stark schwankenden Öl- und Gaspreisen. Sanierungsmaßnahmen sind Investitionen in die Wohnqualität, der Werterhaltung der Immobilie, in die Gesundheit der Nutzer und schaffen heimische Wertschöpfung.

Mythos 3)
Bauen wird wieder billiger, indem man die hohen Energiestandards senkt.
Die geringen Mehrkosten beim Bau eines Gebäudes werden auf Dauer durch verringerte Energiekosten mehr als ausgeglichen. Zusätzliche Kosten durch Energiesparmaßnahmen sind im Vergleich zu explodierenden Grundstückskosten oder der oft verpflichtenden Stellplatzerrichtung kaum erwähnenswert. Je nach Lage machen die Grundkosten zwischen 10 und 40 Prozent der Baukosten in Österreich aus. Außerdem bleiben meist Kostenfaktoren wie lange Bauträgerabwicklung oder raumplanungsbedingte, schlechte Grundstücksnutzung bei der Diskussion um Energieeffizienz-Qualitätsstandards unberücksichtigt.

Mythos 4)
In schwachen Konjunkturzeiten sind Investitionen nicht leistbar.
Gerade jetzt ist es wichtig zu investieren. Durch Investitionen in thermische Sanierung würden laut Wirtschaftsforschungsinstitut in Österreich knapp 30.000 Vollzeitbeschäftigungen geschaffen bzw. gesichert werden.
Investitionen in Energieeffiziente Gebäude steigen weltweit. Österreichische Unternehmen nehmen im Gebäudesektor eine Vorreiterrolle ein und haben im internationalen Wettbewerb einen Startvorteil.

Mythos 5)
Die Gesamtenergiebilanz von Dämmmaterialen ist schlecht. Viele Gebäude können nicht saniert werden.
Fakt ist, die Energiebilanz ist positiv. Nach weniger als zwei Jahren hat der Dämmstoff in der Regel mehr Energie eingespart als zur Fertigung, Transport, Lager, Verkauf und Entsorgung verbraucht wurde. Bei vielen Baustoffen sind dies wenige Monate.
Energieeffizienzmaßnahmen können bei unterschiedlichsten Gebäudetypen gesetzt werden. Eine Studie der Deutschen Energieagentur zeigt das sanierte Gebäude eine tatsächliche Energieeinsparung im Schnitt von 76 Prozent erreichen.

Mythos 6)
Energieeffiziente Materialien sind ökologisch bedenklich. Stichwort: Müllhalden von morgen.
Die Haltbarkeit der Dämmung wird inzwischen auf rund 50 Jahre geschätzt. Die Wiederverwendung ist nach heutigem Stand der Technik durchaus möglich, jedoch aufwendig. Dämmstoffe aus synthetischen und aus organischen/nachwachsenden Rohstoffen werden zumeist thermisch verwertet. Bei Wärmedämmung gibt es eine Vielzahl ökologischer Alternativen und Naturdämmstoffen.

Mythos 7)
Energieeffiziente Gebäude führen zu Schimmel und gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
Moderne, energieeffiziente Häuser sind nachweislich seltener von Schimmel befallen als ältere, schlecht gedämmte Häuser. Die Schimmelpilzbildung ist nicht nur von Feuchtigkeit, sondern auch von der Höhe der Oberflächentemperatur der Innenwände abhängig. Eine gedämmte Fassadeverringert die Wärmeverluste nach außen deutlich und erhöht so die Oberflächentemperaturen der inneren Wände. Eine gute Lüftung der Räume ist wichtig.

Quelle: Faktencheck Nachhaltiges Bauen, www.klimafonds.gv.at

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