Betriebe an der Spitze des Wandels im betrieblichen Klima- und Umweltschutz
Gunter Sperka war Klimaschutzkoordinator sowie Leiter der Stabsstelle Klimaschutz und Nachhaltigkeit von Land Salzburg. Außerdem war er an der Klimastrategie des Landes beteiligt und gilt als Experte für betrieblichen Umweltschutz mit über 30 Jahren Erfahrung. Als einer der „Gründungsväter“ von umwelt service salzburg hat er viele Jahre lang einen großen Beitrag zu dessen Erfolg geleistet. Kurz vor seiner Pensionierung spricht Gunter Sperka über den Status Quo des betrieblichen Klima- und Umweltschutzes und die bewegendsten Momente seiner beruflichen Laufbahn.
Seit vielen Jahren engagieren Sie sich für Klima- und Umweltschutz in Betrieben, Sie haben alle Trends hautnah miterlebt. Wie beurteilen Sie die Entwicklung?
Das Bewusstsein für die Fragen des Umweltschutzes und vor allem des Klimaschutzes ist bei den Salzburger Betrieben stark gestiegen. Während die Umsetzungsmöglichkeiten beim „klassischen Umweltschutz“ weitgehend klar und rechtlich gut geregelt sind, herrscht beim Thema Klimaschutz, Klimawandelanpassung und Energiewende aber noch eine gewisse Unsicherheit.
Und wie wird es mit dem betrieblichen Umweltschutz in Zukunft weitergehen?
Probleme der Luftreinhaltung und des Lärmschutzes sind – bis auf punktuelle Ausnahmen – weitgehend „Tagesgeschäft“ geworden. Die großen Herausforderungen Klimaschutz, Klimawandelanpassung und Biodiversität machen es notwendig, dass wir unsere Wirtschafts- und Lebensweise grundlegend und rasch ändern. Wenn dies nicht schnell genug erfolgt, ist das zivilisierte Leben, wie wir es kennen, tatsächlich höchst gefährdet. Hier fehlt es oft noch am Bewusstsein, in welch hohem Maße sich etwas verändert muss – und wie wenig Zeit wir haben. Die Wirtschaft muss sich von den – durchaus noch vorhandenen – Zauderern und Zögerern lösen und konstruktiv an der Spitze des Wandels agieren. Dazu braucht es aber geeignete Rahmenbedingungen und Planbarkeit. Diese wiederum muss die Politik bereitstellen.
Sie waren jahrzehntelang Klimaschutzkoordinator und Leiter der Stabsstelle Klimaschutz und Nachhaltigkeit von Land Salzburg. Was war der beeindruckendste Moment, Ihr größter Erfolg?
Ich hatte das große Privileg, mehr als dreißig Jahre in unterschiedlichsten Bereichen des Umwelt- und Klimaschutzes zu arbeiten – deswegen gibt es nicht den „einen“ Moment. Als große Erfolge, an denen ich mitwirken durfte, bleiben mir die umwelttechnische Sanierung eines großen holzverarbeitenden Betriebes in Salzburg in Erinnerung, sowie der Beschluss der Klima- und Energiestrategie „SALZBURG 2050“ und der zugehörigen Umsetzungsmasterpläne. Und natürlich freue ich mich sehr über den Aufbau von umwelt service salzburg, das ich von Beginn an begleiten durfte, hin zu einer anerkannten, unabhängigen und schlagkräftigen Beratungseinrichtung.
In den vergangenen 18 Jahren standen Sie dem Team von umwelt service salzburg mit Rat und Tat zur Seite, waren von Anfang an mit dabei und in den letzten Jahren als Obmann tätig. Was hat Ihnen dabei am meisten Freude bereitet, worauf sind Sie stolz?
Ich bin dankbar, dass ich umwelt service salzburg und sein wunderbares Team auf seinem Weg zur erfolgreichsten Beratungseinrichtung dieser Art in Österreich begleiten und unterstützen durfte – und somit auch einen kleinen Anteil an diesem Erfolg habe!