15.03.17

Ein kritischer Blick hinter die Kulissen.

Nachhaltiger Tourismus - wie geht das? Was bedeutet das für mein Unternehmen? Wohin geht der Trend? Landschaftsökologe, Gründer der Plattform "response & ability" und Keynote-Speaker der umwelt service salzburg gala 2017, Dr. Christian Baumgartner, setzt sich in einem spannenden Interview mit Sabine Wolfsgruber, GF von umwelt service salzburg, mit genau diesen Fragen auseinander.

Dr. Baumgartner, Sie werden bei der umwelt service salzburg gala 2017 über „nachhaltig unterwegs sein, nachhaltigen Tourismus,…usw“ sprechen. Können Sie uns schon jetzt sagen, auf die Antwort welcher Fragen wir gespannt sein dürfen? 
Es sind Fragen wie: welcher Gast interessiert sich eigentlich für das Umweltzeichen? Welcher Typus versucht, nachhaltig zu reisen? Was hat der Unternehmer selbst vom Umweltzeichen? Wo liegen die brennenden Umwelt-Herausforderungen im Tourismus – und was kann helfen, sie zu lösen?

Das Motto der umwelt service salzburg gala lautet „gemeinsam unterwegs. Vorsprung umweltengagement“. Wie lässt sich das Motto mit Ihrem Vortrag verbinden?
Gemeinsam ist ganz wichtig – die Konkurrenz liegt nicht im nächsten Kirchturm, sondern in viel weiter entfernten Destinationen. Die Zukunft liegt im Erfahrungsaustausch der Betriebe untereinander und in noch stärkeren Kooperationen.

Bitte geben Sie uns ein Zitat und auch Schlagworte, die Sie bei der gala näher ausführen.
Mein Zitat ist folgendes: Man darf das Umweltzeichen nicht nur als Marketinginstrument sehen, sondern vielmehr auch als Instrument zur Kostenoptimierung durch bessere Umweltperformance. Und Schlagworte für meinen Vortrag sind besonders neue Reisende; von der Liquid Identity zu Slow-Tourism und Regionalisierung; Nachhaltigkeit taugt nicht für Marketing, aber für Kommunikation; Gastgeber-Kultur;

Wie und wodurch könnten in diesem Bereich wir alle, speziell aber die Unternehmer, profitieren? Was motiviert, was sind die Hürden?
Unternehmer könnten vor allem von manch gesellschaftlichen Trends, leider aber auch von geopolitischen Entwicklungen, profitieren (Stichwort: allgemeine Unsicherheit). Und Hürden gibt es zu viele, um sie alle beim Namen zu nennen. Ich würde den Blick auf die Motivation legen. Schlußendlich muss jeder einen Beitrag leisten, um etwas zu erhalten: die Natur, die Landschaft, das Ortsbild, die Kultur aber auch den eigenen Betrieb – etwa für die eigenen Kinder.

Wo sehen Sie einen Trend?
Für Reiseveranstalter ist es immer wichtiger, Umweltzeichen zertifizierte Unterkünfte – welche sie mitverkaufen - anbieten zu können. Auch die Anzahl der bewusst Reisenden wird größer – und das sind nicht nur die LOHAS – den Begriff erkläre ich übrigens in meinem Vortrag genauer!
Besonders aber wird das stärker werdende Bewusstsein für Klimawandel & Co. zu einem Revival der landschafts- und umweltbezogenen Sommer- und Winterfrische beitragen.